Weinachtsbäckerei

Oh,es riecht gut,oh,es riecht fein !

Heute rühr`n wir Teig zu Plätzchen ein.

In der Küche wird gebacken,

helft nur alle Mandeln knacken.

 

Oh,es riecht gut,oh ,es riecht fein !

 

Butter,Zucker glattgerühret

und die Bleche eingeschmieret.

Eier in den Topf geschlagen

und die Milch herzugetragen.

 

Oh,es riecht gut,oh,es riecht fein.

 

Weißes Mehl,das wollen wir sieben,

aber nichts danebenstieben !

Inge sticht die Formen aus,

Herzen,Sterne werden draus.

Weinachtskringel braun und rund,

ein `n zum Kosten in den Mund !

 

Oh,es riecht gut,oh,es riecht fein.

 

    Viehkrawall

     Johannes Lotz

Bei einem Bauer, in dem Stall,

passierte einst ein Viehkrawall,

Mummi, eine Rassenkuh,

muhte laut und ohne Ruh:

„Ich bin die wichtigste im Haus,

denn ohne Milch kommt niemand aus,

und ohne Milch wird niemand groß!

Wer das nicht weiß, ist nicht nur bloß

ein Flegel, sondern auch ein Narr"

Der Gaul daneben stand ganz starr.

„Was prahlst du dich, du blöde Kuh!

Hör, was ich sage dir dazu:

Ich hab gepflügt, gesät, gemäht

von Morgen früh bis Abend spät.

Ich hab' das Heu hierher gebracht

mit großer Müh bei Tag und Nacht.

Du frießt jetzt sorgenlos das Futter,

aus dem es Milch gibt, Käse, Butter.

Und nun behalte fest im Sinn,

daß ich der Wichtigste hier bin!"

„Ach, ihr habt ja keine Scham!"

Gackerte das Huhn, das kam.

„Wer kann sich eine Osterfeier

gedenken ohne meine Eier!

Eier lieben alle Kinder,

auch Erwachsene nicht minder..."

Hier unterbrach die Prahlerei

der Pudel Rex, der lief herbei,

weil er die Prahlerei gehört

und war darüber sehr empört.

„Hau ab in deinen Hühnerstall

und merke dir für jeden Fall,

daß Ostereier legt der Hase,

Drum trage nicht so hoch die Nase!

Ha, es weiß doch jedes Kind

woher die Ostereier sind!

Der wichtigste bin ich im Haus,

denn wo ich bin, bleibt Diebstahl aus.

Dich hätte längst der Fuchs geschlachtet,

war' ich des Nachts nicht auf der Wacht!"

Fauchend nun die Mieze kam:

„Was du sagst ist alles Kram!

Den ganzen Tag liegst du im Schatten,

fängst keine Mäuse, keine Ratten.

Nur ich allein bin in der Nacht

auf der schweren Mäusejagd.

Halt' deine Schnauze, schäme dich!

Die wichtigste im Haus bin ich!"

Und es wiehert' und miaut',

und es muht' und bellt' so laut ,

daß der Bauer kam in'n Stall:

schrecklich war der Viehkrawall.

„He, wer tut sich hier so groß?

Wer krakelt hier, was ist los?

Was ist das für ein Gebrüll?!

Alles wurde mäuschenstill.

Jeder hatte was zu tun,

aus dem Stall flog schnell das Huhn,

und die Mieze sprang ins Haus,

um zu fangen eine Maus.

Kuh und Gaul sie schauten scheu

auf den Wirt und kauten Heu.

Schwänzelnd ging der Hund hinaus,

legte still sich vor sein Haus,

deckte seine Schnauze zu,

langsam kam sein Herz in Ruh.

Gaul und Kuh, und Hund und Katze —

jeder war auf seinem Platze.

Niemand weiß, warum im Stall

war der tolle Viehkrawall.

   

Wenn man alt wird

Das Alter kommt mit leisem Tritt.

man merkt es schon bei jedem Schritt.

Wir wollen es nicht lassen gelten,

doch hilft kein Murren und kein Schelten.

 

Wir können nur ganz langsamm schaffen,

weil Hände und Füße manchmal schlafen.

Da heißt es, in Geduld sich fassen

und die Jugend schaffen lassen.

 

Wenn nun beim Kochen und beim Backen

ich nehm' zusammen meine Sachen-

soeben hab' ich 's noch gemessen

und wieder hab' ich es vergessen.

 

Und wenn ich mal bei Mittagkochen

vergeß zu salzen die Kartoffeln

dann gibt es wohl bei so Geschichten

auch unzufriedene Gesichter.

 

Oft denk' ich an Vergangenheit

die Kindheit und die Jugendzeit.

Die Zeiten sind schon lange her

doch mir ist's, als Heute war!

 

Nun wie's auch sei, ihr lieben Alter,

wir werden uns nur so verhalten,

daß wir mit allen unsern Fehlern

das ewige Ziel doch nicht verfehlen.

 

          Tannenbaum

0 Tannenbaum, o Tannenbaum,

wie grün sind deine Blätter!

Du grünst nicht nur zur Sommerzeit,

nein, auch im Winter, wenn es schneit.

 

0 Tannenbaum, o Tannenbaum,

wie grün sind deine Blätter !

0 Tannenbaum ,o Tannenbaum,

du kannst mir sehr gefallen.

 

Wie oft hat schon zur Neujahrszeit

ein Baum von dir mich hoch erfreut!

0 Tannenbaum, o Tannenbaum,

du kannst mir sehr gefallen.

 

0 Tannenbaum, o Tannenbaum,

dein Kleid will mich was lehren:

Die Hoffnung und Beständigkeit

gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit.

 

0 Tannenbaum, o Tannenbaum,

dein Kleid will mich was lehrnen.